FDP Ortsverband Schaumburg-Mitte sagt Nein zur steuerlichen Bevorzugung von ausländischen Fachkräften

11FDP Schaumburg-Mitte sagt Nein zur steuerlichen Bevorzugung von ausländischen Fachkräften

Alexander Bruns, Vorsitzender des FDP Ortsverbandes Schaumburg-Mitte spricht sich gegen eine steuerliche Bevorzugung von ausländischen Fachkräften aus. Drei Jahre lang sollen sie weniger Steuern auf ihren Bruttolohn zahlen. Details will die Regierung in Berlin noch ausarbeiten.

„Ob wir unseren derzeitigen eklatanten Mangel an Fachkräften in Deutschland wirklich durch den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland beheben können, sei im zweiten Schritt dahingestellt“, so Bruns. „Wir sollten uns im ersten Schritt lieber einmal fragen, warum die von der Bundesregierung und der Vorgängerregierung geschlossenen Fachkräfteabkommen mit anderen Ländern keinen nennenswerten Erfolg verbuchen können.“

Berlin hat grundlegende Dinge nicht erledigt.

Nach Meinung von Alexander Bruns liegt die Ursache des zu geringen Zuzugs qualifizierter Arbeitskräfte nach Deutschland vor allem daran, dass die Regierung in Berlin grundlegende Dinge nicht erledigt hat, bevor sie Anwerbeabkommen- und initiativen startet.

  • Es fehlt bezahlbarer Wohnraum.
  • Es fehlen Kindergarten- und Tagesbetreuungsplätze.
  • Es fehlen unbürokratische Lösungen, damit auch der Partner oder die Partnerin einer zugewanderten Fachkraft einen Job findet.
  • Es müssen bürokratische Hürden abgebaut werden, um Unternehmen zu motivieren, Leute aus dem Ausland zu holen. Das fängt bei der Anerkennung von Berufsabschlüsse an und geht bis hin zu den Formalitäten für die Aufenthaltserlaubnis.

„Mein Gerechtigkeitsempfinden und das vieler Menschen stört sich daran, dass eine steuerliche Bevorzugung von im Ausland angeworbenen Arbeitskräften bei einheimischen Arbeitskräften zu Recht für Unmut sorgt. Die Arbeit in diesem Land muss gleichviel Wert sein“, sagt Alexander Bruns. „Wir brauchen überall Fachkräfte. Gehen Sie einmal durch Obernkirchen. Dann sehen Sie, dass die Post nur noch an drei Tagen in der Woche geöffnet hat. Im Supermarkt ist die Frischetheke nur noch bis 13:00 Uhr geöffnet. Der Grund: Personalmangel.“

Deutschland braucht qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland.

Selbstverständlich braucht Deutschland mehr qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Aber in den Berufen, in denen eine Zuwanderung tatsächlich notwendig wäre, werden die angekündigten Steuervergünstigungen kaum etwas ausrichten. Die zuzugswilligen Menschen scheitern an der deutschen Bürokratie, an Sprachbarrieren, an nicht von Deutschland anerkannten Bildungsabschlüssen und nicht erfüllten Qualifikationsanforderungen.

Daher muss die Bundesregierung endlich die ausufernde Bürokratie abbauen und Visa-Erleichterungen schaffen. Außerdem muss sie dafür sorgen, dass zuzugswillige Fachkräfte eine solide Sprachförderung vom ersten Tag an erhalten. Und Berlin muss endlich die Grundlagen dafür schaffen, dass im Ausland erworbene Bildungsabschlüsse schneller anerkannt werden.